Direkt zum Inhalt

Willkommen in deiner Staun-Werkstatt

Dem Staunen den Weg frei machen

Gibt es Voraussetzungen, damit wir staunen?

asssaAuslöser für Staunen gibt es für jeden unendlich viele, einen Sonnenaufgang, eine Höchstleistung im Sport,  Fische in der Tiefe des Meeres, eine neue Erfindung, …
Ab und zu können wir uns, wie beschäftigt wir auch sein mögen, dem Staunen nicht entziehen. Es widerfährt uns.
Aber sonst liegt es an uns, ob wir staunen, an unserer Bereitschaft und Offenheit dafür, an unserer Achtsamkeit oder an Sorgen, die uns den Blick verstellen.

 

Wie frei sind wir zum Staunen und wie bewusst offen?                                                                    Zunächst: Wir alle können staunen. Aber wie oft staunen wir am Tag? Selten. Warum?
Vieles, was uns umgibt oder dem wir begegnen, besitzt doch Stoff zum Staunen! 
Was stimmt da nicht? Irgendetwas verstellt unserem Staunen den Weg. Was könnte das sein?

Ich habe mich auf den Weg gemacht, mich selbst zu hinterfragen. Dazu benutzte ich die so genannte Flip Flop Technik: „Mit der Flip Flop Technik wird die ursprüngliche Aufgabenstellung ins absolute Gegenteil verkehrt und die Kreativität zur Lösungsfindung erhält auf verblüffende Weise neue Impulse.“

Für unsere Aufgabenstellung heißt das: „Was kann ich tun, um überhaupt nicht zu staunen?“, bzw., „Was muss sein, damit wir auf jeden Fall nicht staunen?“

Hier die Ergebnisse meines Brainstormings zu diesen beiden Fragen: Keine Zeit haben / Hektischer Lebensstil / Ich habe Stress / Alles ist zu laut / Aufgabenorientierung / Sorgen / Ich habe was Besseres zu tun / Ich kenne schon alles / Grundhaltung: Ich weiß Bescheid / Leistungsorientierung / Ich habe viel Dringliches zu tun / Ich habe Angst, fühle mich bedroht / Ich leide / Ich habe nicht ausgeschlafen, bin zu müde / Ich bin voll mit Informationen / Ich habe nur eines im Kopf, das große Ziel.

Nach der Flip Flop Technik frage ich weiter: Welche dieser Gedanken treffen für mich persönlich am meisten zu? Ich sehe diese drei Punkte: Aufgabenorientierung - Ich kenne schon alles - Ich bin voll mit Informationen

Und welcher dieser drei Gedanken verspricht mir „mehr Staunen“, wenn ich ihn ins Gegenteil kehre?   „Ich kenne schon alles!“ Das Gegenteil wäre: "Ich kenne nichts."                                                                                                              

"Ich weiß, dass ich nicht weiß", das wäre eine neue Grundhaltung, die meint, all mein Wissen ist begrenzt, erst der Anfang. Es lohnt sich, überall und immer weiter zu fragen!

So habe ich einen neuen Vorsatz gewonnen, der mich nun schon seit Jahren begleitet: „Jeder Tag ist ein neues, unbetretenes Land“, das ich erkunden will. Neues und Unbekanntes warten heute auf mich!

Dieses Neue, Unbetretene kann auch in all dem Vertrauten und Alltäglichen in meinem Leben entdeckt werden.

 

Welche zwei bis drei Gedanken des Brainstormings treffen auf dich vor allem zu? Und was wäre deren Gegenteil? Möchtest du es anstreben?

Wahrscheinlich lässt sich das nicht mit einer Entscheidung schlagartig verändern, aber diese kann ein Startschuss für einen längeren Weg sein, auf dem man zum Beispiel nach einem Jahr staunt, dass man schon etwas mehr staunt.

Und vielleicht stimmst du dann als alter Mensch dem achtzigjährigen Goethe zu, den der Religionsphilosoph Josef Pieper aus dessen Gesprächen mit Eckermann, 1829, zitiert: „Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen.“ (Pieper 1947, 2011, S. 63)

 

 

Hier zurück zur Überblicksseite