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Staunen und Dummheit

Oder "Staunen über das Unerklärliche"

Ich staune immer noch über Flugzeuge am Himmel. Das ist bemerkenswert, denn diese Wunderwerke der Technik haben mich schon oft um die Welt getragen. Schon als Kind wurde mir ihre Erstaunlichkeit vermittelt: „Schau mal, ein Flugzeug, wow!“ Und bis heute, trotz meines Physikunterrichts, bleibt für mich ein gewisses Rätsel, wie diese tonnenschweren Maschinen der Schwerkraft trotzen.

Rational betrachtet müsste ich das Prinzip des Fliegens verstehen. Die Gesetze der Aerodynamik sind eigentlich zugänglich und nachvollziehbar. Dennoch: Das Staunen bleibt.

Allerdings ist dieses Staunen nicht selbstverständlich. Viele empfinden keine Verwunderung beim Anblick eines Flugzeugs – besonders jene, die damit aufgewachsen sind, im Physikunterricht aufmerksamer waren oder sich dem Geheimnis des Fliegens widmeten. Ich hingegen werde wohl mein Leben lang staunen – vielleicht, weil ich in dieser Hinsicht unwissend geblieben bin.

Hierin liegt eine Gefahr: Staunen kann Unwissenheit verfestigen, besonders wenn es als Wert an sich betrachtet wird und nicht als Anstoß für Wissensdurst und Entdeckung dient. Wer nur staunt, ohne weiterzufragen, riskiert, die Verantwortung für sein eigenes Lernen zu vernachlässigen.

 

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