Die Kehrseite des Staunens
Augustinus argumentiert, dass das reine Verweilen im Staunen hinderlich sein kann, wenn es nicht zu einer Ahnung des Göttlichen führt. Das Staunen als bloßes Erlebnis kann uns etwas Wertvolles vorgaukeln und dadurch unsere Zufriedenheit schmälern. In diesem Fall wird es unnütz, ja sogar verführerisch, da es uns von der Suche nach Gott abhalten kann.
Fehlt die Hoffnung auf Erkenntnis und tieferes Verständnis, birgt das Glücksgefühl des Staunens die Gefahr, zu einer oberflächlichen "Begierde des Auges" zu verkommen. Dies kann sich in modernen Formen des Voyeurismus und einer reinen Schaulust äußern.
Ein Beispiel hierfür sind schaulustige Personen, die sich von spektakulären Ereignissen wie Unfällen oder Naturkatastrophen angezogen fühlen, ohne Hilfe zu leisten. Ihr Verhalten kann sogar behindernd wirken oder, wie bei Verkehrsunfällen, weitere Gefahrensituationen verursachen.
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